Zum mittlerweile 8. Mal finanzierte die Royal Fishing Kinderhilfe auch diesmal wieder den Lehrgang und die Prüfung. Und dann kam noch die Safari dazu.
Um 21. August, 9 Uhr ging es an der Förderschule Emden los. 10 Schüler wurden mitsamt jeder Menge Gepäck auf die Autos von Frau Hoogestraat (Barenburgschule), Frau Hanke und Herrn Wildeboer (Förderschule) verteilt. Dann fuhren wir nach Marcardsmoor, wo wir herzlich von Herrn und Frau Fimmen von der Royal Fishing Kinderhilfe begrüßt wurden.
Im BVO-Heim direkt am Ems-Jade-Kanal schlugen wir unsere „Zelte“ auf. Da es nachts sehr kalt und nass wurde, wurde im großen Saal des Heimes auf dem Boden „gecampt“. Nachdem alle Schlafgelegenheiten aufgebaut waren, gab es ein leckeres Mittagessen, das uns Frau Fimmen gezaubert hatte.
Während die Jung-Angler die Tische abräumten und sich umzogen, machte Herr Fimmen für jeden eine Angel fertig. Mit „Futterkorb“ ging es zum Angeln an den Ems-Jade-Kanal, der direkt am Heim liegt. Die ersten sechs Fische (Brasse, kleine Barsche) wurden dort gefangen. Der erste dicke Fisch ging Oliver an die Angel. Wir sind uns sicher: Das lag am Hut!
Herr Fimmen und Herr Wildeboer zeigten den Schülern das richtige Entfernen des Hakens, das Betäuben und Töten des Fisches sowie das Entschuppen und Ausnehmen der Fische. Danach mussten die Fische schnell in die Gefriertruhe, denn um 15 Uhr ging es schon wieder ins Auto nach Bensersiel. Im Hafen angekommen mussten wir noch kurz auf unseren Kutter warten. Dann ging es raus aufs Meer. Zwischen Baltrum und Langeoog fuhren wir bei bestem Wetter durchs Gatt auf die Nordsee. Nach Anleitung von Herrn Fimmen und seinem netten Kollegen Herrn Petri durften auf das lang ersehnte erste „Tuuuut“ des Kapitäns die Angeln endlich ins Wasser gehalten werden.
Mit Paternoster und 150g Blei an der Angel ging es auf Makrelen-Fang. Die ersten Fische waren schnell an Bord. Immer wieder wurden andere Stellen angefahren, doch auch Geduld wurde hier trainiert. Die „blöden Spacken-Fische“ (Fluch eines Schülers) wollten einfach nicht immer beißen… Doch dann kehrte das Anglerglück zurück: Der Kapitän steuerte uns in einen Makrelenschwarm, aus dem alle Schüler noch eine Menge Fische zogen. Es hingen bis zu 5 Makrelen gleichzeitig an der Angel! Nach einem dreifachen „Tuuuut!“ beendete der Kapitän das Angeln. Auf der Rückfahrt nahmen die Teilnehmer die Makrelen aus und jeder half!
Nachdem die Arbeit getan war, gab es einen großen Topf heiße Würstchen gegen den 1. Hunger – dazu einen malerischen Sonnenuntergang auf dem Meer. Gegen 22 Uhr liefen wir mit über 120 Makrelen wieder in den Hafen ein.
In Marcardsmoor erwartete uns Frau Fimmen schon mit dem Abendessen. Während die Lehrer schon recht geschafft waren, ertönte von Seiten der Schüler der Schlachtruf: „Wir wollen Nachtangeln!“. Gesagt, getan, gemeinsam ging es mit Angeln und Zubehör wieder an den Ems-Jade-Kanal. Jedoch biss hier bis nachts um 2 Uhr kein Fisch an, so dass dann nach und nach doch die Isomatten „riefen“ und alle schlafen gingen, was bei der allgemeinen Aufregung nach einem so ereignisreichen Tag gar nicht so einfach war…
Nach einem leckeren Frühstück mit Brötchen und allem Drum und Dran versuchten wir noch einmal unser Glück am Kanal. Auf dem Wasser schwammen leider so viel Entengrütze („Aantjeflott“), Zweige und jede Menge andere Pflanzenteile herum, dass sich die Angeln immer wieder verhedderten – und nur zwei kleine Köderfische bissen.
Nach dem Mittagessen wurden wieder die Autos gepackt. Dieses Mal mit Ruten für das Forellenangeln. Wir fuhren nach Timmel zum Forellenteich. Dort wurden wir von der netten Besitzerin empfangen und verteilten uns um den Teich.
Über den gesamten Nachmittag herrschte konzentrierte Stille am Teich. Gut, dass es hier am Teich viele schattige Plätzchen gab, sonst hätte es bei diesem sonnigen, heißen Wetter sicherlich Sonnenbrände gegeben. So herrlich es war – leider hatten auch die Forellen im großen Teich beschlossen, sich in tiefere Gefilde zu verziehen und nicht zu beißen.
Irgendwann kam die Besitzerin und fragte sich verwundert: „Habt Ihr überhaupt Schüler dabei, oder warum ist das hier so still?“. Alle 10 Schüler angelten noch nach drei Stunden still und konzentriert am Teich. In einem anderen Teich hatten die Schüler dann mehr Glück. Hier bissen die Forellen besser, so dass Jeder unter Anleitung das Angeln, Keschern, Betäuben und Töten der Fische übernehmen konnte. Stolz durfte Jeder zwei dicke Forellen mit nach Hause nehmen.
Während wir beim Forellenteich waren, hatte Herr Petri für uns das Räuchern der Makrelen vom Vortag übernommen. Nachdem die Forellen ausgenommen und in der Kühltruhe verstaut waren, gab es Abendessen. Natürlich kamen die frisch geräucherten Makrelen auf den Tisch. Lecker!
Auch an diesem Abend ging es nach dem Aufräumen wieder an den Kanal. Einige hielten es bis 3 Uhr aus. Der Rest hatte sich schon früher fürs Schlafengehen entschieden. Beide Gruppen fingen gleich viele Fische…
Unser Dank gilt vor allem Herrn und Frau Fimmen und der Royal Fishing Kinderhilfe, ohne die der Angelkurs nicht zustande gekommen wäre und dem BVO (www.bvo.de).
Danke für den Kurs, den Angelschein und die tolle Fahrt!
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