25.01.2007 Blinker
„Alle wollen sie weg von den Drogen, und das ist kein Spaziergang.“ Der „Blinker“ berichtet darüber, wie das Angeln Jugendlichen und jungen Erwachsenen hilft, von der Sucht loszukommen: „Die Fachklinik Bokholt bei Elmshorn in Schleswig-Holstein hat sich auf den Drogenentzug bei Jugendlichen spezialisiert. Um die Kids weg zu bekommen von Joints und Partydrogen, steht auch Angeln auf dem Therapieprogramm. … Seit rund zwei Jahren bietet die Fachklinik Bokholt nun auch Angeln an. Den Anstoß hat der 49-jährige Krankenpfleger Michael Beerlage gegeben, selbst begeisterter Hobbyangler. Er brachte sein eigenes Gerät, fragte in die Rund: ,Wer kommt mit!`. Und er war selbst überrascht über die Reaktion.“ Jugendliche, die früher schon einmal geangelt haben, verbinden damit „positive Erinnerungen“, wie der Krankenpfleger erklärt. Daran knüpft er an, wenn er mit ihnen „mindestens zweimal im Monat“ ans Angelgewässer fährt. Zitat Beerlage: „Mich überrascht immer wieder, dass Jungen und Mädchen, die als aggressiv und hyperaktiv gelten, am Wasser plötzlich konzentriert bei der Sache sind“. Und das hat er mehr als einmal von ihnen gehört: „Angeln ist besser als Drogen.“ „Blinker“ weist darauf hin, dass allerdings die Finanzierung einer solchen Angel-Therapie ein Problem ist. Deshalb bekam der Krankenpfleger zunächst aus der Gerätekammer der Zeitschrift ein paar Angelsets und „seit Anfang Januar wird das Therapieangeln sogar vom Royal Fishing Club unterstützt. Auch die Anglerschaft setzt sich für die gute Sache ein.“ So durften die jungen Klinikpatienten am Vereinssee des Sportanglervereins Elmshorn-Barmstedt und am Forellensee Heiligenstedten zu günstigen Konditionen fischen gehen. Zwar werde niemand nur vom Angeln clean, aber, so Beerlage: „Ich glaube, das gibt einen wichtigen Anstoß für eine sinnvolle Freizeitbetätigung, wenn sie den Entzug erst einmal geschafft haben.“